Was ist DVB-C?
Über DVB-C empfangen Nutzer zu Hause sowohl SD- und HD-Fernsehen als auch Radiosender auf ihrem TV-Gerät. Die Abkürzung DVB-C steht für „Digital Video Broadcasting via Cable“ – digitale Videoübertragung per Kabel. Um digitales Fernsehen über DVB-C empfangen zu können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Die Wohnung verfügt über einen Kabelanschluss.
- Der Fernseher verfügt über einen integrierten DVB-C-Empfänger.
- Der Nutzer meldet sich bei einem Kabelnetzbetreiber an – es sei denn, der Kabelanschluss ist bereits in den Mietnebenkosten enthalten. In dem Fall lässt er sich direkt nutzen.
Die meisten Fernseher sind heutzutage mit einem integrierten DVB-C-Empfänger ausgestattet. Falls nicht, kann der Nutzer einfach einen zusätzlichen DVB-C-Receiver anschließen.
Wie funktioniert DVB-C?
Das Fernsehsignal durchläuft mehrere Netzebenen, bevor es über DVB-C zum Endgerät gelangt.
Netzebene 1: Signalweiterleitung innerhalb des Fernsehsenders (z. B. von Studio über Regie zum Übergabepunkt des Fernsehsenders an externe Netze)
Netzebene 2: Verbindung vom Fernsehsender zur Kopfstelle des Kabelnetzbetreibers (z. B. die Zuführung vom Sender an die zentrale Aufbereitung nach Leipzig und von dort der Transport zu den Kopfstellen via Backbone)
Netzebene 3: Verbindung von der Kopfstelle zum Hausanschluss
Netzebene 4: Verbindung vom Hausanschluss bis zum Anschluss in der Wohnung des Kunden
Technische Voraussetzungen für DVB-C-Übertragung
Für eine ideale Nutzung von DVB-C ist die Bandbreite, mit der ein Sender übertragen wird und die Anzahl der Sender im Netz, wichtig. Höhere Bandbreiten führen dazu, dass die Bildqualität der Sender steigt. Bei niedrigeren Bandbreiten können bei gleichem Platz mehr Sender übertragen werden.
Grundsätzlich werden digitale Sender gebündelt in sogenannten Multiplexen übertragen. Je nach technischen Parametern passen darauf um die 50 Mbit/s Bandbreite, die sich mehrere Sender teilen. Die genaue Senderzahl hängt davon ab, ob es sich um SD-, HD- oder UHD-Sender handelt. Ein Multiplex nimmt ca. 8 Mhz im Frequenzband ein. Alle Sender auf ihren Multiplexen müssen sich das gesamte Frequenzband bis meist 8.623 Mhz zusammen mit der Internetübertragung teilen.
Bei PŸUR werden die Bandbreiten so gewählt, dass Kunden einen absolut perfekten, visuellen Eindruck vom übertragenen Bild erhält und dabei trotzdem möglichst netz-ökonomisch vorgegangen wird. Hierfür wird beispielsweise das sogenannte „statistichtes Multiplexing“ eingesetzt, bei dem einem Sender immer so viel Bandbreite dynamisch zugewiesen wird, wie es die gerade ausgestrahlte Szene verlangt. Szenen mit viel Bewegung, wie im Fußball oder bei einer Verfolgungsjagd, bekommen mehr Bandbreite als Szenen, in denen nur ein Nachrichtensprecher vor einer blauen Wand zu sehen ist.
IPTV, DVB-S, DVB-T und DVB-C im Vergleich
Neben DVB-C gibt es drei weitere gängige Übertragungsarten beim Fernsehen:
- IPTV: Die Abkürzung steht für „Internet Protocol Television”. Hier erfolgt die Übertragung der Fernsehsender über das Internet – unabhängig davon, ob es sich um eine DSL-, Kabel-Leitung oder Glasfaser handelt.
- DVB-S: Hiermit ist der Fernsehempfang per Satellit gemeint. Inzwischen gibt es zwei Übertragungsstandards für Satelliten-TV. Mit DVB-S können sowohl SD- als auch HD-Sender übertragen werden. Bei DVB-S2 wird bei gleicher Qualität der Bilder weniger Bandbreite zur Übertragung benötigt. Bei DVB-S kann man einen Multiplex mit 38 Mbit/s füllen; bei DVB-S2 sind es – je nach Konfiguration – um die 50 Mbit/s.
- DVB-T: Das T in DVB-T steht für „Terrestrial“. Hier erfolgt die Übertragung des Fernsehsignals durch die Luft als Antennensignal. Seit März 2017 gibt es nur noch DVB-T2. Dies überträgt ausschließlich Fernsehsender in HD-Qualität. Daher ist es auch nicht mehr wie das frühere DVB-T kostenfrei. Bis auf den Übertragungsweg gelten somit ähnliche Konditionen für DVB-C und Antenne.
Digitales Kabelfernsehen hat jedoch gegenüber den anderen Übertragungsarten einen erheblichen Vorteil: Es ist nahezu störungsfrei empfangbar. Die Übertragung per DVB-T und DVB-S kann sich je nach Wetterlage verschlechtern. Dagegen sind die unterirdischen Kabel für DVB-C-Fernsehen nicht von Sturm und Gewitter betroffen.
Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der TV-Signale: